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Babys 5. Woche: So entwickelt sich dein Baby

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Ist dein Baby diese Woche anstrengender als vorher? Et voilà! Herzlich willkommen in der Welt der Entwicklungssprünge, denn ihr steckt mittendrin im 5-Wochen-Sprung. Wie sich diese schwierige Phase bei Babys äußert, was du für dein Baby tun kannst und was es nach dem Sprung in der 5. Woche kann, kannst du jetzt nachlesen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa in der 5. Lebenswoche steht der 1. mentale Sprung an (5-Wochen-Sprung).
  • Er dauert je nach Charakter des Babys 1 Tag bis 1 Woche.
  • Bei Frühchen oder später geborenen Kindern verschiebt sich der Zeitraum abhängig vom eigentlichen ET.
  • Babys weinen jetzt mehr und teils untröstlich. Sie brauchen besonders viel Nähe.
  • Nach dem Sprung kann dein Baby plötzlich mehr als vorher.

Entwicklung in der 5. Woche: Der 5-Wochen-Sprung

Hast du schon von Sprüngen bzw. Schüben in der Entwicklung eines Babys gehört? Abhängig vom errechneten Geburtstermin machen Babys fast zu selben Zeit annähernd gleiche mentale Veränderungen durch. Ihr Gehirn verdrahtet sich quasi schubweise neu. Die Wahrnehmung verändert sich und die Kleinen können ganz plötzlich neue Dinge. 10 dieser Sprünge gibt es allein in den ersten 20 Monaten deines Babys. Die Wachstumsschübe sind davon unabhängig und treten noch häufiger auf.

Diese Phasen können bei Babys extrem anstrengend sein und Eltern schnell an ihre Grenzen bringen. Auch sonst entspannte Kinder sind vor und während eines Sprungs anhänglicher und weinen mehr. Sie überwinden die schwere Phase aber in der Regel schneller, als temperamentvolle Babys.

Das Konzept der Sprünge ist keine neue Erfindung. Das Standardwerk dazu „Oje, ich wachse!“ wurde in der Originalfassung bereits im Jahr 1992 von Hetty van de Rijt und Hans X. Plooij verfasst und 6 Jahre später das erste Mal in deutscher Sprache veröffentlicht. Die Aussagen darin wurden in Studien in mehreren Ländern bestätigt. Es hat also einen guten Grund, warum das Buch so beliebt ist. Auch wir halten es für ein wichtiges Werk, daher basieren unsere Artikel zu den mentalen Sprüngen darauf.

Dein Baby ist jetzt anstrengender als vorher

All diese Veränderungen, all die neuen Eindrücke – dein Baby ist verwirrt und beunruhigt. Was geschieht hier? Alles ist anders und es kann noch nicht damit umgehen. Deshalb möchte es dorthin, wo es sich am sichersten fühlt, nämlich in deinen Arm und das jetzt sofort und am liebsten den ganzen Tag (und natürlich die ganze Nacht).

Vielleicht hast du schon gemerkt, dass du es nun selbst dann kaum ablegen kannst, wenn es schläft? Babys verbringen einen Großteil ihres Schlafes in Leichtschlafphasen. Jetzt sind all seine Sinne jedoch besonders wach und es bemerkt sofort, wenn Wärme, Geruch und Druck plötzlich weg sind, sobald du es in sein Bettchen legst. Es beginnt zu weinen, bis du es wieder aufnimmst. Hat es sich beruhigt, fängt es oft kurze Zeit später wieder an. Stillkinder wollen jetzt ständig an die Brust. Aber auch Flaschenkinder scheinen in dieser Zeit nicht genug zu bekommen.

In den Tagen vor, während und manchmal auch noch nach dem Sprung weinen viele Babys untröstlich. Das ist für die Eltern besonders schlimm. Nichts tun zu können, bereitet körperlichen und seelischen Stress. Denn Babygeschrei schüttet bei dir Unmengen an Stresshormonen aus, damit du aktiv wirst. Jetzt stehst du jedoch unter Strom, ohne die Situation ändern zu können. Da hilft nur ganz oft ganz tief durchzuatmen, viele Kuscheleinheiten und so viele Schläfchen wie möglich einzubauen.

Wenn dein Baby vor oder nach dem ursprünglichen Geburtstermin geboren wurde, verschiebt sich der Zeitraum, in dem die jeweiligen Sprünge stattfinden, entsprechend.

Es kann also sein, dass ihr die schwierige Phase in der 5. Woche schon hinter euch habt oder sie noch bevor steht.

Wie du deinem 5 Wochen alten Baby helfen kannst

Das, was dein Baby jetzt braucht, sind Nähe und Geborgenheit. Keine Sorge, verwöhnen kannst du es damit nicht. Ganz im Gegenteil. Wenn du ihm jetzt zeigst, dass du auch in seinen schwersten Zeiten da bist, festigt dies sein Urvertrauen und stärkt eure Bindung. Davon wird es noch lange profitieren.

Manche Eltern bekommen jetzt von den Großeltern zu hören, dass sie ihr weinendes Kind doch ruhig mal schreien lassen sollten. Dieser Rat ist völlig veraltet. Es gilt: nett lächeln und so weitermachen, wie es dein eigener Bauch für richtig hält. Denn vor allem die mütterliche (und glücklicherweise manchmal auch die väterliche) Intuition sind der beste Ratgeber in schweren Zeiten. und davon wird es noch einige geben.

Also mach ruhig alles, was dein Kind braucht, um sich zu beruhigen. Es braucht Ruhe? Dann bring es in einen abgedunkelten Raum, wo keine Musik dudelt. Es will herumgetragen werden? Okay, ab ins Tragetuch. Es will ab dem Nachmittag dauerstillen? Na dann, es ist ja nicht für immer. Es kann nur auf deiner Brust schlafen? Dann ist das eben so. Denk immer daran, diese Phase geht vorbei. Bald wird es wieder leichter.

Rhythmus und Wärme helfen jetzt über so manche schwere Zeit hinweg. Wenn du nicht die ganze Zeit herumlaufen willst, probier doch mal, dich mit deinem Baby im Arm auf einen Pezziball zu setzen und leicht auf und ab zu wippen. Viele Babys beruhigen sich so sehr schnell.

Was sich nach dem 5-Wochen-Sprung verändert

Wenn du weißt, worauf du achten musst, wirst du nach dem Sprung deutlich spüren, dass sich das Verhalten deines Babys verändert hat. Es ist jetzt irgendwie wacher. Aufmerksamer. Mit ein wenig Glück siehst du jetzt das erste bewusste Lächeln. Das kann aber auch noch dauern. Wenn du dein Baby genau beobachtest, wirst du merken, welche Sinneseindrücke es besonders mag und welche noch nicht. So kannst du dein Spiel genau anpassen, um ihm so viel Freude wie möglich zu bereiten.

  • Sehen

Nach dem Schub hat sich das Sehen verändert. Dein Baby nimmt Dinge nun viel bewusster wahr und das auf größere Distanz als vorher. Es kann nun einige Minuten damit zubringen, ein interessantes Muster genauestens zu studieren oder einem von dir geführten Gegenstand mit dem Blick zu folgen. Kontrastreiche Farben sind dabei besonders interessant.

  • Hören

Auch das Hören hat sich verändert. Dein Baby nimmt nun mehr wahr als vorher. Unterschiedliche Geräusche faszinieren es. Es lauscht deiner Stimme. Noch kann es nicht alle Eindrücke verarbeiten, deshalb können es seine neuen Fähigkeiten schnell überfordern.

  • Lautsprache

Manche Eltern können nun schon richtige kleine Gespräche mit ihrem Schatz führen. Denn es versucht, auf deine Stimme in seiner eigenen Sprache zu antworten, wenn du ihm Zeit dafür gibst. Dabei lassen sich freudige Laute der Freude immer besser von Mecker- oder Wutlauten unterscheiden. Manche Babys quietschen jetzt vor Freude, wenn sie ein geliebtes Gesicht oder einen vertrauten Gegenstand sehen.

  • Fühlen

Auch mit dem Fühlen klappt es immer besser. Berührungen werden jetzt intensiver wahrgenommen als vorher. Wenn du dein Baby kitzelst, wird es wahrscheinlich deutlich darauf reagieren. Aber Vorsicht, ausgiebiges Kitzeln kann schnell zu Überreizung führen. Besser sind sanfte Streicheleinheiten.

Erfahrungsbericht einer Mutter

„Emelie ist wirklich ein ruhiges Baby, das sich auch dann nicht beschwert, wenn sie mal wieder etwas länger liegt, weil ich mich um ihren 3-jährigen Bruder Theo kümmern muss. Etwa zum Ende der vierten Woche hin änderte sich ihr Verhalten jedoch schlagartig. Sie beschwerte sich plötzlich sobald ich sie ablegte. Sie schrie und schrie und verlangte nach der Brust, obwohl ich sie gerade erst gestillt hatte. Nichts konnte sie beruhigen. Ich kam gar nicht mehr von der Couch hoch.

Die Nächte waren die reinste Katastrophe. Ständig wachte sie auf und kam erst zur Ruhe, wenn ich sie zu mir nahm und auf meinen Bauch legte. Ich war hundemüde. Trotzdem musste ich Theo am nächsten Tag in die Kita bringen. Das Ganze ging 5 Tage lang und ich hatte schon die Befürchtung, dass sie sich etwas von ihrem Bruder eingefangen haben könnte. Ich war in großer Sorge, weil es so plötzlich gekommen war. Der Kinderarzt konnte aber nichts finden und am nächsten Tag war es auf einmal vorbei und sie wieder die Gelassenheit in Person. Am Nachmittag schenkte sie mir dann das erste Lächeln. Der Dank für alle Qualen. Dass ich Theos Babyzeit so schnell vergessen konnte…beim nächsten Sprung bin ich vorbereitet!“ (Stephanie, 33)

Babys 5. Woche: Hebammentipp

Stress verursacht Milchstaus – was du tun kannst

Sobald die Milch richtig fließt, und das ist meist nach etwa zwei bis drei Wochen der Fall, plagen sich manche Frauen mit Milchstaus. Die Brust ist knubblig verhärtet und schmerzt. Sie ist heiß und gerötet. Oft kommen Fieber und Schüttelfrost dazu. Die Frau fühlt sich unwohl.

Für einen Milchstau kann es verschiedene Ursachen geben:

  • Du hattest viel Stress und deshalb weniger Zeit für entspanntes Stillen. Die Brust wurde nicht richtig entleert.
  • Das Baby trinkt plötzlich weniger oder seltener als vorher.
  • Wegen des vielen Saugens sind ein oder mehrere Milchgänge verstopft.
  • Du stillst immer in derselben Position, deshalb werden immer nur dieselben Areale entleert.

Ein Milchstau an sich ist erst mal nicht dramatisch und lässt sich mit gezielten Maßnahmen oft gut und schnell beheben. Probiere es am besten mit Folgendem:

  • Viel Stillen
    Babys Unterkiefer sollte in Richtung der gestauten Stelle zeigen.
  • Ausstreichen der Milch
    Die richtige Technik kennt die LaLecheLiga
  • Abpumpen, wenn Ausstreichen zu mühsam ist
    Apotheken leihen Milchpumpen im Notfall aus
  • kühle Quarkwickel
  • spezielle Kühlpads
    Die Thermoperlen von Lansinoh kannst du auch zum Wärmen benutzen, um den Milchfluss anzuregen.

Hilft all das nicht, kann der Milchstau in eine Brustentzündung übergehen, auch Mastitis genannt. Dann kommt zu den üblichen Symptomen anhaltend hohes Fieber dazu. Eventuell tritt Sekret aus.

Einen normalen Milchstau kann auch deine Hebamme gut in den Griff bekommen. Eine richtige Mastitis gehört jedoch in die Hände eines Arztes und wird mit stillverträglichen Antibiotika behandelt.

Hast du noch Fragen zu Woche 5 in Babys Leben? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

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